Reisen mit Rheuma oder Psoriasis

Der Urlaub ist für viele von uns die schönste Zeit des Jahres. Mit einer chronisch-entzündlichen Erkrankung wie Rheuma, rheumatoider Arthritis, Psoriasis oder Psoriasis vulgaris müssen Sie natürlich nicht auf das Reisen verzichten. Allerdings sollten Sie bei der Wahl Ihres Reiseziels einige wichtige Dinge beachten, um Ihre Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten. 

 

Gute Planung ist die halbe Miete

Eine Auszeit vom Alltag tut Ihnen nicht nur subjektiv gut, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zu Ihrem Wohlbefinden. Nutzen Sie Ihre freie Zeit für ausgedehnte Spaziergänge, gönnen Sie sich ein kleines Wellnessprogramm oder genießen Sie die Küche Ihres Lieblingslandes. Allerdings sind Sie gut beraten, bei der Planung und Durchführung Ihrer Reise ein paar Dinge zu beachten. Das kann die Wahl des Urlaubsortes betreffen, das gewünschte Verkehrsmittel, aber auch zum Beispiel die für die Reise notwendigen Impfungen oder den Transport Ihrer Medikamente.

Hier finden Sie nützliche Informationen rund um das Thema Ernährung.

Weiterlesen

Sonne und Sonnenempfindlichkeit: Achten Sie auf Ihre Haut

Die Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht ist bei der Einnahme von Medikamenten oft erhöht. Versuchen Sie daher, übermäßige Sonneneinstrahlung zu vermeiden, und verzichten Sie auf Solarienbesuche.

Bei Psoriasis kann sich die Sonne positiv auf das Hautbild auswirken. Dennoch sollten Sie Sonnenbäder ohne geeigneten Schutz vermeiden, um die Haut nicht zusätzlich durch Sonnenbrand zu reizen. Generell gilt: Setzen Sie Ihre Haut nicht der Mittagssonne aus. Wenn Sie Aktivitäten im Freien planen, versuchen Sie, die Stunden mit der intensivsten Sonneneinstrahlung zwischen 11 und 15 Uhr zu meiden. Denken Sie immer daran, einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden und Ihre Haut durch geeignete Kleidung zu schützen. Verwenden Sie am besten ein Sonnenschutzmittel, das sowohl im UVA- als auch im UVB-Bereich geeignet ist, und tragen Sie es etwa 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auf. Für einen optimalen Schutz sollten Sie den Sonnenschutz nach dem Schwimmen, Sport und starkem Schwitzen erneut auftragen.

Reiseimpfung: Lassen Sie sich beraten

Für viele Fernreisen sind Impfungen vor Antritt der Reise erforderlich. Wenn Sie eine Impfung benötigen und verschreibungspflichtige Medikamente gegen Rheuma oder Psoriasis einnehmen, informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über mögliche Risiken.

Grundsätzlich werden Impfstoffe nach der Art der verwendeten Antigene unterschieden: Impfstoffe mit abgeschwächten Erregern (Lebendimpfstoffe), Impfstoffe mit inaktivierten Erregern oder deren isolierten Antigenen (Totimpfstoffe) und Toxoidimpfstoffe (abgeschwächtes Toxin).

Je nach den verordneten Medikamenten dürfen Sie möglicherweise nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden. Die Impfung mit Totimpfstoffen ist dagegen in der Regel kein Problem. Hier finden Sie eine Liste der Lebend- und Totimpfstoffe, die in Frage kommen.

Lebendimpfstoffe

  • Gelbfieber
  • Herpes zoster (auch als Totimpfstoff verfügbar)
  • Influenza (auch als Totimpfstoff verfügbar)
  • Masern
  • Mumps
  • Röteln
  • Typhus (orale Anwendung)
  • Windpocken

Totimpfstoffe

  • Diphterie
  • FSME
  • Haemophilus influencae
  • Hepatitis A
  • Hepatitis B
  • Herpes Zoster
  • HPV
  • Influenza
  • Japanische Enzephalitis
  • Meningokokken C
  • Pertussis
  • Pneumokokken
  • Polio
  • Tetanus
  • Typhus

Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt oder einen Spezialisten für Reisemedizin.

Gute Reiseplanung für einen guten Urlaub

Konsultieren Sie Ihren Arzt vor Reiseantritt, um sicherzustellen, dass Sie gut vorbereitet sind und Ihre Medikamente entsprechend angepasst sind. Besorgen Sie sich eine ausreichende Menge Ihrer verschreibungspflichtigen Medikamente für die Dauer Ihrer Reise. Es ist ratsam, zusätzliche Medikamente mitzunehmen, falls sich Ihre Heimreise aus unvorhergesehenen Gründen verzögert.

Fertigen Sie eine Liste Ihrer Medikamente an, einschließlich der generischen Namen und Dosierungen. So können Sie bei Bedarf auf lokale Präparate umsteigen, die zwar einen anderen Produktnamen, aber den gleichen Wirkstoff und die gleiche Dosierung haben. Diese Liste kann auch beim Passieren von Grenzkontrollen nützlich sein.

Hinweise für Flugreisende

Medikamente und Packen des Koffers

Nehmen Sie bei Flugreisen Ihre Medikamente, vor allem lebenswichtige und entzündungshemmende, immer in Ihrem Handgepäck mit - am besten in der versiegelten Originalverpackung. Auf diese Weise haben Sie immer Zugriff auf Ihre Medikamente, falls Ihr aufgegebenes Gepäck verloren geht oder sich die Flugzeiten ändern.

Reiseziele und Klima

Bei der Planung Ihres Urlaubsziels sollten Sie die klimatischen Bedingungen berücksichtigen. Für die meisten Rheumapatienten gilt: Nasse, kalte Luft kann die Beschwerden verstärken, während sich ein warmes, trockenes Mittelmeerklima positiv auswirkt. Sonne und Salzwasser können bei Psoriasis-Patienten einen sehr positiven Effekt auf die Haut haben. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz. Schwimmen in gechlortem Wasser ist für Menschen mit Psoriasis nicht schädlich. Nach dem Schwimmen sollten Sie jedoch aufgrund der entfettenden Wirkung des Wassers geeignete Hautpflegeprodukte auftragen. Um extreme Hitze zu vermeiden, sind Frühling und Herbst für Reisen ans Mittelmeer besonders geeignet. Auch die mediterrane Küche kann sich positiv auf Ihr Wohlbefinden auswirken. Leicht, frisch und leicht verdaulich durch pflanzliche, ballaststoffreiche Lebensmittel, viel Fisch und gesunde Fette gilt sie als Grundlage einer gesunden Ernährung.

Nicht zu heiß, nicht zu kalt

Einige Medikamente sind temperaturempfindlich und dürfen z. B. nur zwischen 15 °C und 25 °C gelagert werden. Wenn die Temperatur in der Flugzeugkabine über 25 °C steigt, sollten Sie eine Stewardess bitten, Ihre Medikamente zu kühlen, aber nicht einzufrieren - zum Beispiel in einem Kühlschrank an Bord.

Wenn Sie eine Reise in wärmere Gebiete planen, denken Sie daran, eine kleine Kühlbox für den Transport vom Flughafen zu Ihrem Hotel mitzunehmen.

Entspannung und Pausen

Planen Sie genügend Pausen während der Reise ein, vor allem bei längeren Flügen. Stehen Sie regelmäßig auf und gehen Sie ein wenig spazieren, um die Blutzirkulation zu fördern und mögliche Schmerzen zu lindern.

Viel trinken

Trinken Sie während des Fluges ausreichend Wasser, um einen guten Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten, da dies auch bei Entzündungen helfen kann.

Beschränkungen und Leitlinien

Bei der Mitnahme von Medikamenten ins Flugzeug sind einige Dinge zu beachten:

Flüssige Arzneimittel Flüssige Arzneimittel sind im Allgemeinen im Handgepäck erlaubt, sofern sie in Behältern mit einem maximalen Fassungsvermögen von 100 ml pro Behälter verpackt sind. Diese Behälter müssen in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren Plastikbeutel mit einem Volumen von höchstens einem Liter mitgeführt werden. Es ist ratsam, ein ärztliches Attest mitzuführen, aus dem die Notwendigkeit dieser Medikamente hervorgeht.

Tabletten und feste Medikamente Tabletten und feste Medikamente zur Behandlung von Entzündungskrankheiten sind in der Regel im Handgepäck erlaubt. Es sollte jedoch im Vorfeld geklärt werden, ob es im gewünschten Reiseland Mengenbeschränkungen gibt. Grundsätzlich ist es immer ratsam, nur die benötigte Menge und ggf. eine Notreserve für die Dauer der Reise mitzunehmen.

Spritzen und Nadeln Spritzen und Nadeln sind im Handgepäck erlaubt, wenn sie medizinisch notwendig sind. Es ist wichtig, ein ärztliches Attest oder eine ärztliche Bescheinigung mitzuführen, um Probleme bei der Sicherheitskontrolle oder an Bord zu vermeiden.

Es ist ratsam, sich vor der Reise bei der Fluggesellschaft und den zuständigen Behörden über die spezifischen Richtlinien und Vorschriften zu informieren, da diese je nach Land und Fluggesellschaft variieren können. Beachten Sie auch, dass in einigen Ländern die Einfuhr bestimmter Arzneimittel verboten oder genehmigungspflichtig ist.

Versichert für einen Notfall?

Wohin Sie auch reisen, Sie sollten sich immer im Voraus bei Ihrer Krankenkasse erkundigen, ob Ihre Versicherung auch für notwendige Behandlungen aufkommt. So haben Sie die Gewissheit, dass Ihnen im Notfall geholfen wird und Sie entspannt in den Urlaub gehen können. Zusätzlich sollten Sie über den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung und einer Reiserücktrittsversicherung nachdenken. Diese deckt im Zweifelsfall auch chronische Krankheiten ab. Idealerweise sollten Sie nicht allein reisen. Eine Reisegruppe oder eine Begleitperson kann Ihnen im Bedarfsfall helfen und im Notfall einen Arzt informieren.

Infektionsfrei durch die schönste Zeit des Jahres

Die regelmäßige Einnahme von so genannten "Immunmodulatoren" kann die körpereigenen Abwehrkräfte schwächen. Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze können bei Patienten schneller eine Infektion auslösen als bei anderen Menschen.

Eine Infektion verdirbt die Freude an jeder Reise, aber viele Reisekrankheiten lassen sich vermeiden. Deshalb sollten Sie gerade im Urlaub besonders auf Hygiene achten.

Eine Vielzahl von Krankheitserregern wird über die Hände von Mensch zu Mensch übertragen. Sie können viel zur Vorbeugung von Infektionen beitragen, indem Sie sich häufig die Hände mit Wasser und Seife (aus einem Spender) waschen und anschließend desinfizieren. Statt der Hände können Sie auch die Ellbogen benutzen, um zum Beispiel Türen zu öffnen.

Einige Krankheitserreger können auch über Lebensmittel übertragen werden. Vor allem im Urlaub sollte man daher auf den Verzehr von nicht durchgegartem Fleisch, rohem Fisch (z. B. Sushi) oder Produkten mit rohen Eiern (z. B. Mayonnaise oder Tiramisu) verzichten.

Trinken Sie vorzugsweise industriell abgefülltes Wasser und verwenden Sie es ggf. auch zum Zähneputzen. Vermeiden Sie ungeschältes Obst, Eiscreme, Rohkostsalat, Eiswürfel und Getränke aus Automaten.

Denken Sie an die Zeitverschiebung

So mancher Urlaub beginnt mit einer mehrstündigen Flugreise und einer damit verbundenen Zeitverschiebung in die eine oder andere Richtung. Ein Problem, das die Zeitverschiebung mit sich bringt, ergibt sich für Patienten, die ständig zu bestimmten Zeiten Medikamente einnehmen müssen. Es gibt Armbanduhren, die eine zweite Zeitzone anzeigen - hier kann man sich einfach an der Zeit zu Hause orientieren und so den Abstand zwischen den Medikamenteneinnahmen leicht einhalten. Auch Smartphones bieten über den individuell einstellbaren Wecker genügend Flexibilität, um die Medikamenteneinnahme nicht zur gewohnten Zeit zu vergessen.