Entzündungs­hemmende Lebensmittel

Welche Ernährung ist bei rheumatischen Erkrankungen oder Psoriasis sinnvoll? Verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine Anpassung der Ernährung an die Empfehlungen für entzündliche Erkrankungen der Gelenke und der Haut einen positiven Beitrag zu Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand leisten kann. Der Verzehr von Lebensmitteln, die entzündungshemmende Stoffe enthalten, hilft. Aber welche sind das? Und haben sie tatsächlich eine vorbeugende Wirkung auf die Entstehung von Entzündungen? 

 

Die wichtigsten Tipps zur Ernährung bei rheumatoider Arthritis oder Psoriasis

Ernährung ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch sehr individuell. Was für den einen gut ist, hilft dem anderen nicht unbedingt. Dennoch gibt es ein paar allgemeine Richtlinien, die bei der Auswahl der Lebensmittel berücksichtigt werden sollten - vor allem, wenn es um die Ernährung von Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Psoriasis geht.

Die Ernährungspyramide zeigt auf einen Blick, welche Lebensmittel häufig auf dem Teller landen sollten und welche weniger häufig gegessen werden sollten.

Welche Nährstoffe fördern entzündliche Prozesse?

Es ist inzwischen bekannt, dass bestimmte Nährstoffe einen negativen oder "befeuernden" Einfluss auf entzündliche Prozesse im Körper haben. Diese entzündlichen Prozesse werden durch bestimmte Botenstoffe im Körper vermittelt, von denen einige in direktem Zusammenhang mit der Ernährung stehen. So führt beispielsweise Arachidonsäure, die über tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier oder fettreiche Milchprodukte aufgenommen wird, zu einer solchen Entzündungsförderung.

Bei entzündlichen Gelenkerkrankungen wie rheumatoider Arthritis ist daher eine arachidonsäurearme Ernährung, die hauptsächlich aus pflanzlichen Lebensmitteln besteht, hilfreich. Omega-3-Fettsäuren erfüllen verschiedene Funktionen für die Gesundheit von Knochen und Gelenken. Sie gehören zu den wichtigen Substanzen, die der Körper nicht oder nur in unzureichender Menge selbst herstellen kann. Im Gegensatz zur oben erwähnten Arachidonsäure haben Omega-3-Fettsäuren eine entzündungshemmende Wirkung.

Den Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in Fischölen enthalten sind, wird auch eine schmerzlindernde Wirkung nachgesagt. Bevorzugt sollten daher fettreiche Seefische wie Makrele oder Lachs verzehrt werden. Für Menschen mit rheumatoider Arthritis, die nicht jeden Tag Fisch oder Fischöl essen wollen, gibt es entsprechende Nahrungsergänzungsmittel. Empfehlenswert sind auch pflanzliche Öle mit Omega-3-Fettsäuren wie Leinöl, Rapsöl, Walnussöl oder ganze Samen und Nüsse.

Zuckerhaltige Lebensmittel sind nicht Teil einer entzündungshemmenden Ernährung

Kohlenhydrate sind die Lebensmittel, von denen wir die größte Menge zu uns nehmen. Obst, Gemüse und Getreide enthalten wichtige Ballaststoffe und sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Einfache Kohlenhydrate aus Weißbrot, Nudeln oder Reis sollten jedoch nur in Maßen verzehrt werden, es sei denn, man entscheidet sich für die Vollkornvariante. Schnell verdauliche Kohlenhydrate wie zuckerhaltige Lebensmittel lassen den Blutzuckerspiegel ansteigen und können sich so negativ auf das Hautbild auswirken, insbesondere bei Psoriasis. Sie sollten daher nur in kleinen Mengen verzehrt werden.

Schlecht für rheumatoide Arthritis oder Psoriasis:

Gut für rheumatoide Arthritis oder Psoriasis:

kurzkettige, einfache Kohlenhydrate langkettige oder komplexe Kohlenhydrate
  • Zucker, Honig, Süßigkeiten/Kuchen
  • Brot, Brötchen aus Weißmehl
  • Saft/Zitronenlimonade
  • Milch
  • Obst mit hohem Zuckergehalt
  • Weißer Reis, weiße Nudeln
  • Vollkorn (Müsli, Reis, Nudeln)
  • Haferflocken
  • Kartoffeln
  • Buchweizen/Hirse
  • Hülsenfrüchte

Sie liefern schnell Energie und gehen sofort ins Blut über, der Blutzuckerspiegel steigt stark an und fällt ebenso schnell wieder ab.

Sie versorgen den Körper mit Ballaststoffen und Mineralien und liefern viel Energie. Komplexe Kohlenhydrate können vom Körper nicht sofort in Glukose umgewandelt werden. Deshalb sättigen sie erst nach längerer Zeit.

 

Mediterrane Ernährung hilft bei chronischen Entzündungskrankheiten

Der Verzehr von tierischem Eiweiß, hauptsächlich in Form von Fisch, ist Teil der so genannten "Mittelmeerdiät". Diese Diät ist fettarm und enthält viel Fisch, Gemüse und gesundes Obst. Aufgrund des geringen Fleischanteils ist diese Art der Ernährung auch für Menschen mit chronischen Entzündungskrankheiten geeignet und wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Weitere wertvolle pflanzliche Eiweißquellen sind Nüsse und Hülsenfrüchte. Letztere enthalten auch viele gut sättigende Kohlenhydrate.

Neben Kohlenhydraten und Eiweiß gehört auch Fett zu den energieliefernden Makronährstoffen und sollte daher in keiner Ernährung fehlen. Allerdings ist es wichtig, zwischen "guten" und "weniger guten" Fetten zu unterscheiden. Einfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie z. B. in Olivenöl enthalten sind, wirken sich günstig auf Entzündungen aus. Auch Walnuss-, Weizenkeim-, Raps- und Leinöl sind empfehlenswert, da sie hochwertige Fettsäuren enthalten. Transfette in tierischen und verarbeiteten Lebensmitteln wie Chips oder Keksen können dagegen Entzündungen im Körper begünstigen.

Ausreichendes Trinken, am besten in Form von kalorienfreien oder kalorienarmen Getränken, ist sehr wichtig. Wasser und ungesüßte Tees sind eine gute Wahl. Zu Kaffee gibt es keine eindeutige Aussage. Softdrinks, Milchgetränke und Säfte sollten vermieden oder nur in kleinen Mengen konsumiert werden. Die allgemeine Empfehlung liegt bei 1,5 bis 2,5 Litern Flüssigkeit pro Tag. Idealerweise sollten Sie auf Alkohol verzichten. Es ist sinnvoll, lieber öfter eine kleine Menge zu trinken als zu viel auf einmal, da der Körper nur eine kleine Menge pro Stunde verarbeiten kann.

Vermeiden Sie ein hohes Körpergewicht

Mit steigendem Body-Mass-Index (BMI) erhöht sich das Risiko von Gelenkschäden wie Kniegelenksarthrose. Darüber hinaus kann Übergewicht die Wirkung von Medikamenten verringern. Es ist daher ratsam, sehr hohes Gewicht zu vermeiden oder zu reduzieren. Bei der Schuppenflechte führt eine kalorienarme Ernährung zu einer Besserung der Hauterscheinungen und wirkt sich auch positiv auf die Psoriasis mit Gelenkbeteiligung aus. Versuchen Sie, möglichst wenig Fertiggerichte zu verzehren, da diese kurzkettige Kohlenhydrate, Konservierungsstoffe und oft zu wenig Nährstoffe bei hoher Energiedichte enthalten.

Rauchen erhöht das Risiko für entzündlich-rheumatische Erkrankungen und beeinflusst das Ansprechen auf die Therapie negativ.

Diese Gewürze und Vitamine sind Bestandteil der entzündungshemmenden Ernährung

Auf scharfe Soßen wie Tabasco sollten Menschen mit Psoriasis vorsichtshalber verzichten, denn sie stehen im Verdacht, eine Schuppenflechte zu verschlimmern. Das Gleiche gilt für Gewürze wie Chili, Curry, Pfeffer und Zimt.

Andere Gewürze, wie Ingwer und Kurkuma, werden mit einer entzündungshemmenden Wirkung in Verbindung gebracht.

Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist für Menschen mit rheumatoider Arthritis besonders wichtig. Studien haben gezeigt, dass nur etwa ein Drittel aller an rheumatoider Arthritis Erkrankten über eine ausreichende Versorgung mit diesem Vitamin verfügt. Ein solches Defizit erhöht das Risiko für Osteoporose. Vor allem ältere Menschen mit rheumatoider Arthritis sollten daher ihren Arzt fragen, ob sie von einer Vitamin-D-Substitution profitieren können.

Probiotika: Die Haut ist auch ein Spiegelbild des Darms. Daher kann sich eine Darmsanierung bei Psoriasis positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken.

Beispiele für einen gesunden Ernährungsplan:

Frühstück

Zum Frühstück ist ein Vollkornbrot mit Frischkäse oder Hüttenkäse mit Obst ideal, dazu etwas Rohkost als Snack oder Gemüse in Form eines Smoothies.

Mittagessen

Zum Mittagessen zum Beispiel Vollkornreis oder -nudeln mit gedünstetem Gemüse und fettarmem gekochtem Fisch oder einer Salatbeilage sowie Obst und einige Nüsse zum Nachtisch.

Abend

Abends ist ein Vollkornbrot mit Putenbrust und Avocado oder eine Gemüsesuppe eine leicht verdauliche Mahlzeit zum Ausklang des Tages.

Im Allgemeinen

Im Allgemeinen sollte die Hälfte der Mahlzeit aus gekochtem oder rohem Gemüse, ein Viertel aus Proteinen und ein Viertel aus Kohlenhydraten bestehen. Ein Abstand von mehreren Stunden zwischen zwei Mahlzeiten ist vorteilhaft.

Tipp

Viele gesetzliche Krankenkassen bezuschussen eine Ernährungsberatung für Psoriasis-Patienten. Fragen Sie Ihren behandelnden Facharzt nach einer entsprechenden Notwendigkeitsbescheinigung.

Gesunde Rezepte

Rezepte zur Unterstützung Ihres Wohlbefindens

Die folgenden Rezepte sollen einen Einblick in die vielfältige Küche für Menschen mit entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma oder Psoriasis geben. Für Patienten ist es besonders wichtig, sich mit den verschiedenen Lebensmitteln und ihren Bestandteilen vertraut zu machen. So können Sie selbst herausfinden, was Ihrem Körper gut tut oder worauf er reagiert. Mit einer ausgewogenen und bewussten Ernährung können Sie sich viel Gutes tun.

 

Spieße mit buntem Gemüse und Tomatensauce

Für 2 Portionen

Gemüsespieße

400 g Gemüse (z.B. Zucchini, Paprika, Aubergine, Frühlingszwiebeln, Pilze), Sojasauce & Jodsalz

Tomatensoße

300 g Tomaten, 1 Zwiebel, 10 g Margarine (Milcheiweißfrei),

½ Esslöffel Tomatenmark, 1 Knoblauchzehe (zerdrückt), Jodsalz

Zubereitung

Waschen und putzen Sie das Gemüse und schneiden Sie es in gleich große Stücke. Die Gemüsestücke auf Holzspieße stecken, mit Sojasauce bestreichen und mit Jodsalz bestreuen. Die Spieße können in einer Pfanne gebraten oder auf dem Grill gegart werden.

Für die Sauce die Tomaten häuten (kreuzweise einschneiden und mit heißem Wasser überbrühen) und in Würfel schneiden. Die Zwiebeln würfeln. Die Margarine in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln zusammen mit den Tomaten anbraten. Das Tomatenmark hinzugeben und aufkochen lassen. Mit Knoblauch und Salz abschmecken.

Gefüllte Kartoffeln

Für 8 Portionen

8 große Kartoffeln 400 g Champignons 2 Lauchstangen 2 Äpfel Margarine oder Käse (milcheiweißfrei) Jodsalz

Zubereitung

Waschen Sie die Kartoffeln und kochen Sie sie. Achten Sie darauf, die Kartoffeln nicht zu lange zu kochen, da sie noch ausgehöhlt werden müssen. Die Champignons und den Lauch putzen und in Scheiben schneiden. Die Äpfel entkernen und grob raspeln. Alles in einem Topf mit der Margarine anbraten.

Die Kartoffeln mit einem Löffel aushöhlen und diese Kartoffelmischung zum Gemüse geben. Mit Jodsalz würzen. Dann die ausgehöhlten Kartoffeln in eine Auflaufform legen und mit der Mischung füllen. Zum Schluss auf jede Kartoffel ein Flöckchen Margarine oder Käse geben und im Ofen bei 200 °C ca. 15 Minuten backen.

Thunfisch-Carpaccio

Für 8 Portionen

200 g Rettich 2 Limetten 2 Stück frischer Ingwer (ca. 1 cm) 400 g frischer Thunfisch 4 Esslöffel Sojaöl Jodsalz 1 Prise Koriander

Zubereitung

Den Rettich schälen und in feine Scheiben, dann in Streifen schneiden. Von den Limetten die Schale entfernen und das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden. Die Kerne entfernen.

Den Ingwer schälen und fein reiben. Den Thunfisch mit einem sehr scharfen Messer in dünne Scheiben schneiden und auf einem Teller drapieren.

Den Rettich, die Limettenwürfel und den Ingwer mit dem Öl mischen und mit Jodsalz und Koriander würzen. Auf dem Thunfisch verteilen und sofort servieren.

Süße Bananenpfannkuchen

Für 8 Portionen

Teig

200 g Hafermehl (fein) 200 g Dinkelmehl (fein) Apfelsaft 80 g geschmolzene Margarine (milcheiweißfrei) 1 Prise Jodsalz 4 zerdrückte Bananen 100 g Mandeln (gemahlen) evtl. etwas Wasser Rapsöl zum Backen Apfelmus zum Servieren

Zubereitung

Hafer- und Dinkelmehl mit Apfelsaft, Jodsalz und zerdrückten Bananen gut vermischen.

Den Teig zugedeckt etwa 20 Minuten gehen lassen. Die Mandeln und etwas Wasser hinzufügen und gut vermischen.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und den Teig schubweise hineingeben. Die Pfannkuchen bei mittlerer Hitze auf beiden Seiten ausbacken.

Auf einem Teller anrichten und mit Apfelmus servieren.

Ofengemüse mit Sauerrahmdip

Zutaten für das Ofengemüse

2 Knollen Rote Bete (frisch), 2 Kartoffeln (groß), 1 Süßkartoffel (klein), etwas Meersalz, 1 Zweig Rosmarin, 3 Zweige Thymian

Zutaten für den Dip

100 g Schmand 100 g saure Sahne, ein halbes Bund Petersilie, ein halbes Bund Schnittlauch, ein Spritzer Zitrone, ein wenig Salz, Pfeffer

Zubereitung

Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Rote Bete, Kartoffeln und Süßkartoffel putzen und in ca. 1 bis 2 cm dicke Scheiben schneiden. Die Rote Bete in eine Auflaufform geben, mit Olivenöl beträufeln, mit Meersalz bestreuen und in den vorgeheizten Backofen schieben. Nach 10 bis 15 Minuten die Kartoffel- und Süßkartoffelscheiben dazugeben und umrühren.

Wenden Sie das Gemüse nach 15 Minuten.

Rosmarin und Thymian fein hacken und nach weiteren 15 Minuten über das Gemüse streuen. Dann weitere 15 Minuten im Ofen backen. Für den Dip die saure Sahne und den Sauerrahm in eine Schüssel geben. Die Petersilie hacken, den Schnittlauch in kleine Röllchen schneiden und mit dem Schmand und der sauren Sahne vermischen. Den Dip mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitrone abschmecken. Das Gemüse aus dem Ofen nehmen und mit dem Dip servieren.

Blumenkohl-Pizza

Zutaten für den Teig

220 g Blumenkohl, 1 Ei, 180 g (bis zu 30 % Fett i.Tr.) Käse, 1 Knoblauchzehe, 1 Teelöffel italienische Kräuter, Salz

Zutaten für den Belag

1 Packung passierte Tomaten, nach Geschmack: Gemüse, nach Geschmack: Putenaufschnitt, 1,5 Handvoll geriebener Käse

Zubereitung

Dieser Pizzaboden ist hefe- und weizenfrei. Das "Blumenkohlmehl" hat sehr wenig Kohlenhydrate. Blumenkohl mit einer Reibe oder im Mixer fein zerkleinern. Er sollte einem Grießbrei ähneln. Den Blumenkohlgrieß etwa 8 Minuten im Dampfgarer oder in der Mikrowelle bei 600 Watt vorgaren. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Den Knoblauch hacken und den Käse reiben. Ei, Käse, Blumenkohl, Knoblauch, Gewürze und Salz mischen. Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und etwa 15 Minuten backen, bis der Boden leicht gebräunt ist.

Das Blech aus dem Ofen nehmen und die passierten Tomaten auf dem Pizzaboden verteilen. Die Pizza nach Belieben belegen, zum Beispiel mit Spinat und Putenbrustscheiben. Den Käse darüber geben und weitere 10 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen ist.